Mir kamen diese beiden Aussagen schon immer ein wenig seltsam vor. Ich hatte festgestellt, dass ich oft, wenn ich krank bin, oder Symptome habe, mehr fühle, als wenn ich „gesund“ bin. Plötzlich spüre ich meinen Hals, Magen, Kopf…! Wenn ich aufhöre zu denken, dass es mir schlecht geht, wenn ich richtig hinfühle, was passiert dann? Hier habe ich für mich ein Forschungsfeld ausgemacht.
Mein Gefühl
Wenn mein Rücken weh tut: fühle ich mich jetzt schlecht?
Variante 1: Ich versuche, den Schmerz nicht an mich ranzulassen, da ich denke, dass er schlecht ist. Klar jetzt FÜHLE ich mich schlecht. Weil ich kaum noch etwas fühle.
Variante 2: ich nehme den Schmerz in mich auf, tauche in ihn ein, weil er nicht mein Feind ist. Klar, jetzt FÜHLE ich mich gut, sehr gut. Jede Zelle ist lebendig und FÜHLT. Ich fühle mich.
Neulich habe ich mir beim Befüllen meines Bügeleisens kochendes Wasser über die Hand geschüttet. Ich hatte noch die Geistesgegenwart in ein Experiment einzutauchen. Also ließ ich mich komplett vom Schmerz überfluten, ließ ihn in jede Zelle eindringen. Ich wehrte mich nicht dagegen. Ich fühlte mich sehr intensiv! Der Schmerz verschwand so schnell, wie ich ihn mir zugefügt hatte. Ich war entgeistert. Ich konnte fast sofort weiterbügeln. Ein leichtes Brennen an einer Stelle blieb noch eine Zeitlang. Es entstand nur ein kleiner roter Fleck, der am nächsten Tag nicht mehr zu sehen war. Sonst nix!
Gespräch mit meinem Körper
Warum habe ich Kopfweh, oder Bauchweh, oder Schwindel, oder Fieber, oder…? Ich habe viele Male bei mir selbst nachgeforscht. Oft konnte ich einen Hinweis finden, der nicht in meinem Körper lokalisiert war.
Ich habe auch einen aktuellen Fall: mir ist seit 7 Tagen schwindelig. Am ersten Tag war der Schwindel so stark, dass ich nicht mehr geradeaus gehen konnte und mein Magen seinen Inhalt nicht mehr behalten wollte. Warum denn das und warum jetzt? Ein heimliches Verlangen mich von der Arbeit zu befreien konnte ich nicht entdecken. Es wurde mir klar, dass der Schwindel startete als ich meinen letzten Blog zu Ende geschrieben hatte. Da ging mir ein Licht auf! Kein Wunder, dass sich meine Welt dreht, wo ich doch alles was in meinem Leben dysfunktional ist, soeben mir und der Öffentlichkeit aufgedeckt hatte. Wenn ich die Augen schließe, ist der Schwindel weg. Also, wenn ich nicht hinschaue – Hahaha. Ich habe mich veröffentlicht und auch noch verkündet, dass ich ab jetzt die Dinge meines Lebens in Funktion bringe. Ich starte also in ein neues Leben. Durch diese Betrachtungsweise kommt mir das Drehen gar nicht mehr so unverständlich vor. Eigentlich passt es ja sogar ganz gut zu meinem allgemeinen Zustand. Mein Körper geht richtig mit. Was mir zurzeit körperlich am meisten hilft ist Focus nach vorne mit einer gewissen Ruhe. Dann ist der Schwindel zu verkraften. Zur Seite blicken, mich umdrehen – ganz schrecklich! Passt doch irgendwie.
Ein neuer Partner
Dadurch habe ich nun den Eindruck, dass mein Körper sehr gut mit mir zusammenarbeitet. Ich kann seine Hinweise nutzen, um mir klar zu werden, was ich jetzt brauche beim Aufsetzen der Wiederherstellung meiner Dinge. Ich bin ziemlich sicher, dass dann auch der Schwindel aufhören wird – dann, wenn ich die Lektion ernst nehme. Das mir Dr. Google sagt, ich habe wahrscheinlich ein Nackenproblem, welches sich auf meine Ohren auswirkt und so mein Gleichgewicht beeinträchtigt, ist nicht mehr so wichtig. Ich nehme daraus eine Achtsamkeit für meinen Nacken mit und kann damit meine Gesundheit unterstützen. Ich mache mir keine Sorgen, fühle mich nicht krank und habe Vertrauen in mein Gesamtsystem.
Wenn ich ab und zu meine Symptome nicht so gut lesen kann, dann schaue ich mir an, was Rüdiger Dahlke dazu sagt. Von ihm bekomme ich wertvolle Anregungen zum Verständnis meines Körpers.
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