Nach 25 Jahren Erfahrung im Projektmanagement weiß ich: Ein Projekt kann nur erfolgreich sein, wenn alle an einem Strang ziehen (dürfen)!
Das klingt vielleicht profan. Aber was stellen die aktuellen Projektmanagement-Methoden zur Verfügung, damit dies geschehen kann? Was wird heute in Projekten dafür getan, dass das Projektteam zu einem Spitzenteam werden kann? In der Regel beschränken wir uns darauf, im Rahmen des Kickoffs oder im Konfliktfall ein Teamtraining am Wochenende durchzuführen und dann glauben wir vielleicht, dass der Projektmanager es schon richten wird.
Wie sieht die Projektrealität heute aus:
Projektmanager haben keine spezielle Expertise darin, Menschen bei der Teamarbeit zu unterstützen. Sie sind entweder in Methodenframeworks (PMI, Prince, GPM, etc.) ausgebildet mit dem Schwerpunkt auf Zahlen und Kontrolle derselben oder sind klassisch, die besten Fachleute des Teams.
- Teambildung wird entweder gar nicht aktiv unterstützt oder beschränkt sich auf ein einmaliges Wochenend-Seminar.
- Die Projektdefinition wird in der Regel vom Projektmanagement erstellt und dann dem Team nur präsentiert und trotzdem wird von allen ein Commitment erwartet.
Das heißt es gibt überhaupt kein echtes Verständnis darüber, dass der Schlüssel eines Projektes in der Qualität der Zusammenarbeit der Beteiligten liegt, denn sonst würde dieses Thema der Schwerpunkt aller PM-Methoden sein und nicht maximal ein kleines Randkapitel.
Wir brauchen einen Paradigmenwechsel hin zu einem teamzentrierten Projektmanagement!
Intrinsische Motivation
Die aktuellen Erkenntnisse der Hirnforschung belegen, dass für die Entstehung von intrinsischer Motivation zwei Grundbedürfnisse befriedigt werden müssen:
„Persönliche Entwicklung in Autonomie und zugleich die Verbundenheit zu anderen Menschen!“ Das heißt, wenn diese Bedürfnisse im Arbeitsalltag befriedigt werden, sind die Menschen, zufrieden, leistungsbereit, leistungsfähig, arbeiten mit Freude und sind weitgehend geschützt vor Überlastung.
Diese Erkenntnisse stimmen mit meinen persönlichen Erfahrungen überein. Ein Projekt kann nur erfolgreich sein, wenn alle an einem Strang ziehen. Aber nicht im Sinne eines Ruderachters, sondern mehr wie ein gut eingespieltes Experten-Team beim Segeln im Admiralscup. Die Beteiligten können ihr volles Potential in das Projekt-WIR einbringen, ihre Ideen, ihre Meinungen und Stärken und dürfen ihr ICH einschließlich Ihrer Marotten behalten.
Kollaboration
Wenn wir uns Spitzenteams anschauen, erkennen wir, dass sie alle Routinen nutzen, um ihre Qualität der Zusammenarbeit in Richtung einer starken Kollaboration ständig weiterzuentwickeln. Kollaboration ist weit mehr als das, was wir unter Kooperation verstehen und wird im deutschen Sprachraum erst seit einiger Zeit genutzt. Im englischen wird Collaboration folgendermaßen verstanden:
“Kollaborateure planen, entscheiden und handeln nicht nur zusammenwirkend, sondern denken gemeinsam und kombinieren unabhängige, konzeptionelle Ansichten, um innovative Rahmenbedingungen zu kreieren. Außerdem dominiert kein Standpunkt eines Individuums, sondern die Herrschaft für Entscheidungen und Handlungen verweilen in der Gruppe und Arbeitsergebnisse spiegeln eine Mischung aus den Beiträgen aller Beteiligten.“
Ein Blick in die Zukunft
Stellen sie sich vor, Sie würden diese Art der Kollaboration auf ein Projektteam anwenden. Dann gäbe es nur noch Teamplayer, die neben ihren eigenen Projektaufgaben immer auch die der andern im Blick haben; mehr kreative und effektive Lösungen; Ein einheitliches Verständnis über Projektpläne und Termine; Eine hohe Entscheidungsqualität und ein starkes Commitment zu gemeinsam getroffenen Entscheidungen; Keine Notwendigkeit mehr für umfangreiche Controlling-Maßnahmen; Keine unnützen Meetings mehr, in denen lediglich Status verfolgt und Schuldige für Verzögerungen gesucht werden; …
Der Evolwirer
Mit dem “Evolwirer” stellt evolwe eine praxiserprobte Gesprächsroutine zur Verfügung, mit der es Teams gelingt ihre Kollaborationsfähigkeit auf das Niveau von Spitzenteams zu entwickeln. Der Projektmanager wird dann als versierter Kenner des „Evolwirers“ zum Facilitator, der die Gesprächsroutine einführt und das Team in deren Anwendung unterstützt.
Detlef Kopp-Michaelis
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