Serie – Erkenntnisse mit Teams
Erkenntnis: 04.12.15
Das Geheimnis einer starken Mitarbeiterbindung
Seit mehr als 10 Jahren zeigt uns die Gallup-Studie, dass nur ca. 15% der Mitarbeiter in deutschen Unternehmen eine starke Bindung vorweisen. Seit mehr als 10 Jahren wird eine Lösung gesucht, eine Möglichkeit, wie die Bindung von 15% auf 80% gesteigert werden kann. Den wenigsten ist es jedoch bewusst, wie diese Veränderung am Ende nur von einer Entscheidung abhängt, einer Entscheidung mit umwälzenden Konsequenzen.
In unserer Arbeit begleiten wir Teams dabei in ihre Kraft zu kommen. Am Ende finden sie sich in einem Zustand wieder, der einem harmonierenden Orchester der Spitzenklasse gleicht. In diesem Orchester finden wir einzigartige Spitzenmusiker, denen ein wunderbares Zusammenspiel ständig gelingt. Das Ergebnis ist diese bezaubernde Musik für unsere Ohren.
Die Frage der Führung und der Entscheidungsmacht
In der Entwicklung in die Kraft des Teams entdeckten wir das Phänomen der Kollaboration. Betrachtet man dieses Phänomen genauer wird einem klar, wie Mitarbeiterbindung nur funktionieren kann: Innerhalb dieser Entwicklung gelingt es Teams immer besser zu Entscheidungen zu gelangen, die auf einem kollaborierten Wissen basieren. Hinter Entscheidungen stehen dann alle aus dem Team. Für diese Entscheidungen bringt jedes Individuum des Teams alles in Bewegung. Hier wird also ständig die Annahme widerlegt, dass Entscheidungsprozesse im Team kompliziert sein müssen. Im Laufe der Zeit drängt sich die Frage stark auf, ob die Entscheidungsmacht noch außerhalb des Teams platziert sein darf, sprich bei der Führungskraft. Sollte also die Führungskraft sich in das Team einreihen, damit sie im Entscheidungsprozess beteiligt bleibt? Neben der Frage der Entscheidungsmacht steigt zudem eine weitere Frage in punkto Führung auf. Denn jetzt gelingt es dem Team, der Situation entsprechend, die Führung zu erteilen. Das Team kennt sich in der Tiefe, jeden mit seinen Fähigkeiten. Es geht demnach nicht mehr um besondere Führungskompetenzen. Das Team hat sich dafür entschieden diesem Menschen, so wie er ist, die Führung anzuvertrauen. Er benötigt hierfür keinerlei Training, Coaching oder Schulung, da das Team voll hinter ihm steht.
Die Kollaborations-Kraft und ihre Folgen
Betrachtet man also das Phänomen von kollaborierenden Teams die in ihre Kraft kommen, wird eines klar: Führung und Entscheidungsmacht muss neu gedacht werden.
Ein Zitat zur Kollaboration macht dies auch deutlich:
„Die Prinzipien der wahren Kollaboration stehen für sich ergänzende Domänen der Expertisen. Kollaborateure planen, entscheiden und handeln nicht nur zusammenwirkend, sondern denken gemeinsam und kombinieren unabhängige, konzeptionelle Ansichten, um innovative Rahmenbedingungen zu kreieren. Außerdem zeigt sich in der wahren Kollaboration eine Entschlossenheit für gemeinsame Ressourcen, Macht und Talente: Kein Standpunkt eines Individuums dominiert, die Herrschaft für Entscheidungen und Handlungen verweilen in der Gruppe und Arbeitsergebnisse spiegeln eine Mischung aus den Beiträgen aller Beteiligten…“
Minnis, John-Steiner, und Weber
Jede Führung und jede Entscheidung von außen steht solch einem Team also im Weg. Was aber für ein Team gilt, lässt sich auf eine gesamte Organisation übertragen. Wünscht man sich eine Organisation, die ihrer grundlegenden Aufgabe gerecht werden soll, die also selbst in die Kraft kommt, in der sich alle Teams zu einer Organisation verbunden fühlen, so muss man sich hier die gleiche Fragen zur Entscheidungsmacht und Führung stellen.
Am Ende bleibt dem Unternehmenseiger die Entscheidung offen:
- Er reiht sich in die gesamte Organisation ein, lässt sie zu einem lebendigen Organismus wachsen, der sich dann selbst lenkt und steuert und freut sich über eine Mitarbeiterbindung von 80% liegt.
oder
- Er belässt alles beim alten und verabschiedet sich von der Illusion einer starken Mitarbeiterbindung.
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